Historisches Rebstück

Ein Rebstück wie früher …

Um die Erinnerung an den früheren Rebbau vor den Flurbereinigungen zu erhalten, hat der
Heimatverein im Frühjahr 2003 auf dem sogenannten „Kleinäckerle“ hoch über dem Dorf ein
historisches Rebstück angelegt.

Im Gegensatz zur heutigen Drahtrahmenerziehung wurde das Rebstück auf einer Fläche von ca. zwei
„Staekkhiffe“ (je 2,5 Ar) mit Einzelstockreben der Sorte „Auxerrois“ bepflanzt.

Das Stikken

Die Vorbereitungen für den Anbau der Reben begannen am 26. April 2003 mit dem „Stikken“.
Ein Unternehmen voller Nostalgie!
Mit einem alten Porsche-Traktor und einem alten Speichenrad-Dielenwagen wurden Geräte und
Rebstecken zum Rebstück transportiert.


Auch alle Mitglieder des Heimatvereins, die an der Aktion teilnahmen, hatten sich in Kleidung und
Ausrüstung an das historische Unterfangen angepaßt:
Mit Kopftuch oder Schinnhuet und Schurz hatten die Frauen auf dem eisenbereiften Wagen
Platz genommen, die Männer marschierten in Kittel, Riwerlihose und Kappe und ausgerüstet mit
einer Ritthaue voraus.

Zunächst galt es, das Rebstück zu vermessen und mit Schnurrahmen zu versehen, ehe das
eigentliche „Stikken“ folgte: das Einschlagen der Rebstecken mit der Ritthaue!

Zwischendurch wurde natürlich stilecht aus alten Gitterli und Krügen Wein ausgeschenkt, so daß
die Arbeit rund von der Hand lief und der letzte Stecken schon nach wenig mehr als einer Stunde
gesetzt war. Ein guter Grund, um sich bei einem traditionellen Bauernvesper, Wein und selbst-
gebranntem Schnaps an der gelungenen Arbeit zu freuen!

Und so war es nicht nur das „Singen“ der Ritthauen, das deutlich hörbar nach unten ins Dorf drang …

Das Setzen

Das Setzen der Reben wurde nach den Eisheiligen vorgenommen:
Wieder war eine stattliche Zahl an Helfern zusammengekommen, um die Pflanzlöcher zu graben,
die Wurzeln der Setzlinge zu kürzen, die Reben zu setzen und zu wässern.

Ein gemütlicher Ausklang bei Wein und Bibiliskäs in der „Krone“ zeugte vom großen Erfolg dieser
erneuten historischen Reb-Aktion.

Hege und Pflege

Das historische Rebstück wird ganzjährig von Mitgliedern des Heimatvereins gepflegt.

Besucher willkommen!

Besucher sind herzlich eingeladen, die historische Rebbauweise aus nächster Nähe
kennenzulernen: In der „Kronekurve“ (90°) der Hauptstraße (Weinstraße) biegt man links ab,
von hier geht es den Berg hinauf zum Kleinäckerle. Nach der ersten 180°-Wende der geteerten
Straße sind es nur noch ca. hundert Meter geradeaus bis zum historischen Rebstück.