Geschichte

vor 260: Funde weisen auf römische Anlagen hin

um 300: Besiedelung durch Alemannen; der Name Tutschfelden wird abgeleitet von Tutilo oder Thioto (»Tutos Feld«).

720: Es gilt das Recht „Lex Alemannorum“: Christianisierung. Tutschfelden wird Teil des Bistums Straßburg

746: Überfall der Franken auf die Alemannen bei Cannstadt: Herrschaft der Franken

952: Guntram der Reiche, Gaugraf im Breisgau, wird von Kaiser Otto I. enteignet: der Hof Tutschfelden, Außenhof des alten fränkischen Königshofs Riegel, geht in den Besitz von Otto I. über.

969: Otto I. übergibt den Königshof Riegel und mit ihm den Hof Tutschfelden durch eine Schenkung dem Kloster Einsiedeln

972: erste urkundliche Erwähnung Tutschfeldens als Besitz des Klosters Einsiedeln (Schweiz)

1130: der Königshof Tutschfelden (curtis Tutsvelt) erscheint in einer Urkunde des Klosters Gengenbach, die Tutschfelden dem Kloster Gengenbach zinspflichtig macht

1178: Tutschfelden (Tusfelt) wird urkundlich als Besitz des Frauenklosters Waldkirch erwähnt

1250:  das Geschlecht der Geroldsecker übernimmt die Schutzvogtei über Tutschfelden

1330-1350: Tutschfelden wird vom Kloster Einsiedeln und z.T. auch vom Kloster Waldkirch getrennt; Teile des Gutes Tutschfelden (Tutzvelt) gehen an das Kloster Tennenbach und an das Kloster Ettenheimmüster

1408:  Tutschfelden (das Dorf Tutschefelt) erscheint im Besitz des Freiburger Adelsgeschlechts Ederlin

1514: der Name des Dorfes lautet erstmals Tutschfelden

1535: bei der Teilung der Markgrafschaft fällt Tutschfelden an die Markgrafschaft  Baden-Durlach

1555: Einführung der reformatorischen Lehre (Augsburger Bekenntnis) in Tutschfelden

1618-1648: Dreißigjähriger Krieg, Nervenfieber, Pest: von vormals 42 Familien leben in Tutschfelden nach Ende des Krieges nur noch 9 Familien

1669: Tutschfelden hat ca. 50 Einwohner

1674-76: im »holländischen Krieg« wird Tutschfelden von französischen Truppen überfallen und brennt fast vollständig nieder

1709:  Tutschfelden hat ca. 70 Einwohner

1757: Einrichtung einer evangelischen Dorfschule

1770: Tutschfelden hat 219 Einwohner

1796: Einmarsch der französischen Armee unter General Moreau. Zahlreiche Kämpfe in/um Tutschfelden zwischen vorderösterreichischen und französischen Truppen. Sonderfriede mit Napoleon

1803: Tutschfelden wird dem Kurfürstentum und späteren Großherzogtum Baden zugewiesen

1806: Bau der klassizistischen Weinbrenner-Kirche mit Schaxel-Orgel

1845: Inbetriebnahme der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Freiburg

1845-47: Badische Revolution

ab 1853: Auswanderungen von ca. 66 Tutschfelder Einwohnern nach Amerika

1857: Tutschfelden hat 386 Einwohner (99 Familien)

1870/71: Krieg gegen Frankreich. Gründung des Tutschfelder Militärvereins

1875: Gründung Gesangverein Tutschfelden, ab 1884 Männergesangverein Eintracht Tutschfelden

1879: Tutschfelden wird vom Bezirksamt Emmendingen verwaltet und dem Amtsgericht Kenzingen zugeteilt

1895: Einrichtung einer zentralen Wasserversorgung aus dem hinteren Bleichtal mit Zuleitung zu jedem Haus

1907: Neubau des Schulhauses an der damaligen Hauptstraße (heute: Weinstraße)

1913: Tutschfelden erhält Telegraphenanschluß

1914-1918: 1. Weltkrieg: 98 Männer aus Tutschfelden werden eingezogen, 21 kehren  nicht aus dem Krieg zurück

1915: Gründung des Kirchenchors Tutschfelden, Gründung des heutigen Kirchenchores Ende der 30er Jahre

1919: Anschluß Tutschfeldens an die elektrische Stromversorgung

1919: verschiedene Krankheiten sind auch in Tutschfelden zu verzeichnen (Ruhr etc.); Gründung einer Sanitätsgruppe

1923: die Inflation treibt viele in den Ruin

1929: Weltwirtschaftskrise

1933-39: Umstrukturierungen nach Machtübernahme durch die NSDAP (Ortsgruppenleiter, HJ, BDM, NS-Frauenschaft)

1939: Militärbaracken bei Tutschfelden und Errichtung des Westwalls

1940: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Tutschfelden

1939-1945: 2. Weltkrieg, 72 Männer aus Tutschfelden werden eingezogen, 29 kehren nicht aus dem Krieg zurück

1945: 19. April, Eintreffen der französischen Besatzer in Tutschfelden

1948: Gründung der Bundesrepublik, Tutschfelden wählt einen jungen Bürgermeister (Albert Mattmüller)

1951: Tutschfelden hat 467 Einwohner (107 landwirtschaftliche Betriebe); der moderne Weinbau wird vorangetrieben

1951: Gründung des Südweststaats Baden-Würrtemberg; entgegen dem Willen der Tutschfelder Bürger (29:139 Stimmen) wird aus dem badischen Dorf Tutschfelden eine baden-württembergische Gemeinde

1952: Gründung des Tutschfelder Landfrauenvereins

1962: Bau des neuen Rathauses

1966: Gründung des Sportvereins Tutschfelden

1972: Tutschfelden feiert sein 1000jähriges Bestehen

1975: Tutschfelden wird in die Stadt Herbolzheim eingegliedert

1988: Gründung des Heimatvereins Tutschfelden; Veröffentlichung des Ortssippenbuchs

1993:  Tutschfelden erhält einen Kindergarten

2003: Tutschfelden erhält das seit seiner Eingemeindung 1975 von der Stadt Herbolzheim versprochene Bürgerhaus (Ortsverwaltung, großer Bürgersaal, Vereinsräume, Feuerwehrhaus)

2003: Eröffnung eines Golfplatzes (jetzt: Europa-Park Golfclub Breisgau)

2013: Eröffnung der Heimatstube und Museumsdorfschire des Heimatvereins Tutschfelden

Eine detaillierte Darstellung der Dorfgeschichte finden Sie im Ortssippenbuch Tutschfelden.